re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Die durch Text-to-Image Software erstellten Bilder nutzen textile Eigenschaften um Häuser, Innenräume und Maschinen einzukleiden. So sind Omas auf gehäkelten Motorrädern, mit Textil behangene Häuser in romantischer Bergidylle und Innenräume überzogen mit fluffig flauschigen Oberflächen. Die meist hyperrealistischen, überzeichneten, soften Oberflächen versuchen dabei die fehlende Haptik über den Sehsinn auszugleichen. Promts werden mit textilen Adjektiven wie: tactile, soft, detailed etc. beschrieben.
Textilien sind das dem Menschen nächste Material, spenden Geborgenheit, Schutz und Wohlbefinden. Unsere Verwobenheit damit ist eine kollektive Erfahrung. Jedoch werden Textilien stets unterbewertet und Beschäftigte in der Branche chronisch diskriminiert. Textilien bleiben im verborgenen, sind Mittel zum Zweck und dennoch überall. Dabei widersetzt sich die textile Praktik den patriachalen Zuschreibungen und überlebt bis heute durch ihre Flexibilität und Resilienz. Neben der Sichtbarmachung von textilen Entitäten möchten wir fragen: Wie können Textilien unterstützen in geborgener Atmosphäre eine Genügsamkeit zu erleben?