re:publica 25
26.-28. Mai 2025
STATION Berlin
Taissiya Sutormina, Tanzia Islam , Katarina Niewiedzial, Tobias Stapf
Haben sie schon jemals über eine arabischsprachige Online-Community mit mehr als 300.000 Mitglieder gehört, die gegenseitig beim Ankommen in Deutschland unterstützt? Oder wussten sie, dass mehr als 260.000 Geflüchtete aus der Ukraine sich über das Leben und Arbeiten in Deutschland in Telegram-Gruppenchats austauschen? In dieser Paneldiskussion möchten wir das Publikum in die Welt migrantischer Online-Communities einführen, die für Zugewanderte und Geflüchtete in Deutschland als lebenswichtige Informations- und Unterstützungsnetzwerke dienen und marginalisierten Stimmen eine Plattform schaffen.
In unserer interaktiven Paneldiskussion beleuchten wir, wie migrantische Online-Communitys ihren Mitgliedern bei der Wahrnehmung ihrer Rechte helfen und einen Raum für den Erfahrungsaustausch zu integrationsrelevanten Themen und aktuellen Ereignissen in der Muttersprache bieten können. Die Gründer*innen dieser peer-to-peer Netzwerke sind aber bisher kaum in öffentlichen Diskussionen über die Gestaltung von Migrant*innen-Care-Konzepten eingebunden. Das wollen wir mit dieser Session ändern und den Bedarf nach nachhaltigen Strategien für eine communitygerechte Kommunikation verdeutlichen, deswegen wollen wir gemeinsam über folgende Fragen sprechen:
* Sind migrantische Online-Communitys inzwischen die „neuen Migranten(selbst)organisationen“?
* Welche Bedürfnisse haben migrantische Online-Communitys und welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung von öffentlichen Dienstleistungen für Migrant*innen und Geflüchtete?
* Wie können migrantische digitale Netzwerke zur Zugänglichkeit und Inklusivität beitragen?
Auf dem Panel werden Gründer*innen großer Online-Communitys von Geflüchteten und Zugewanderten sowie Community-Forschende und Vertretende der Berliner Senatsverwaltung sein. Ausgangspunkt dieser Session sind aktuelle Forschungserkenntnisse, dass Migrant*innen und Geflüchtete in Deutschland bedeutende Netzwerke in sozialen Medien etabliert haben, um sich zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen.
Diese Session ist Teil des Themenschwerpunkts "Freiheit" im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024.